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Dezember 2025

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„Empörung kennt keine Friedenspflicht zur Weihnachtszeit.“ - Prof. Dr. Murad Erdemir
 

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

eigentlich sollte Weihnachten eine Zeit der Ruhe sein, eine Zeit der Besinnlichkeit und der Reflexion. Dabei bewegen wir uns zunehmend in Zeiten von Empörungs­ökonomien und der Radikalisierung in digitalen Räumen, der Erosion gemeinsamer Wahrheiten und einer demokratischen Streitkultur. Empörung kennt keine Friedenspflicht zur Weih­nachts­zeit. Und ihr Lärm übertönt Tag für Tag jeden Einwand, er macht jede sachlich geführte Debatte zunichte. Geschrei nährt sich von sich selbst. Und die sozialen Medien ermöglichen seine virale Ausbreitung. Mehr als die Hälfte der Internetnutzer bekennt sich aus Angst vor Hass im Netz seltener zur eigenen politischen Meinung und beteiligt sich weniger bis gar nicht an demokratischen Diskursen. Die Schreihälse stellen damit faktisch die Mehrheit. Auf der Strecke bleibt in diesem Lärm der Empörung zudem gut recherchierter Journalismus.

Aber auch die Berichterstattung über den privaten Rundfunk hält derzeit nicht nur besinn­liche Nachrichten bereit. Nachdem im Mai bereits Meldungen zu Stellen­streichungen bei ProSiebenSat.1 kursierten, hat es in der Vorweihnachtszeit nun auch RTL getroffen. Ob in München oder Köln: Die geplanten Einsparungen bei gleich mehreren Flaggschiffen des deutschen Fernsehens deuten auf eine Entwicklung hin, die unser duales Rundfunksystem dauerhaft verändern könnte. Private Rundfunkanbieter und öffentlich-rechtliche Rund­funk­anstalten sichern gemeinsam Medien- und Meinungs­vielfalt und stabilisieren die Demokratie. Unsere Gesellschaft profitiert nachhaltig davon, wenn Bürgerinnen und Bürgern ein vielfältiges Rundfunkangebot zur Verfügung steht, das sie neben abendlicher Unterhaltung verlässlich mit Informationen zu Politik und Gesellschaft versorgt.

Gut recherchierter Journalismus ist der wichtigste Faktor zur Verbesserung der Infor­ma­tions­ökologie. Wolfram Weimers Forderung nach einer Plattform-Abgabe für Tech-Konzerne zur Finanzierung journalistischer Angebote und zum Schutz gemein­wohl­orientierter Kommunikationsräume, genau genommen bereits ein Arbeitsauftrag im Koalitionsvertrag von Union und SPD, ist schon allein deshalb markt- und ordnungs­politisch gut begründbar und berechtigt. Jenseits regulatorischer Maßnahmen liegt es jedoch an uns allen, dem Lärm der Empörung im Netz mit der gebotenen Besonnenheit und Sachlichkeit zu begegnen. Und das nicht nur zur Weihnachtszeit.

Viel Freude bei der Lektüre und schöne Feiertage wünscht Ihnen
Ihr

Prof. Dr. Murad Erdemir
Direktor

RTLZWEI-Programmausschuss zu Besuch bei der Medienanstalt Hessen

© Medienanstalt Hessen
 

Am 2. Dezember trafen sich in Kassel die Programmausschüsse von RTLZWEI und der Medienanstalt Hessen zu ihrem jährlichen Austausch. Im Vordergrund des Treffens standen der Austausch über die gegenwärtige Programm­gestaltung und das gesellschaftspolitische Engagement des Senders. Zudem wurden die jüngsten Reichweitenentwicklungen sowie neue Sendeformate vorgestellt.

© Medienanstalt Hessen
 

Zu Gast war auch der neue Geschäftsführer und CEO von RTLZWEI Thorsten Braun, der die Gelegenheit zugleich zu seinem Antrittsbesuch beim Direktor der Medienanstalt Hessen Prof. Dr. Murad Erdemir nutzte. Thorsten Braun ist Andreas Bartl als Geschäfts­führer gefolgt. Braun kommt von RTL Deutschland, wo er zuletzt Chief Marketing, Brand & Consumer Products Officer war. Sein Amt bei RTLZWEI trat er am 12. November an. Das Programm RTLZWEI wird von der RTL 2 Fernsehen GmbH & Co. KG mit Sitz in Grünwald veranstaltet und wurde 1993 von der Medienanstalt Hessen zugelassen.

Wechsel in der Geschäftsführung der Hessen Digital Radio GmbH

v.l.n.r.: Christian Werner (Media Broadcast), Carsten Petry (Medienanstalt Hessen), Birgit Busenius (Hessen Digital Radio), Gerhard Rolletter (Hessen Digital Radio), Prof. Dr. Murad Erdemir (Medienanstalt Hessen), Francie Petrick (Media Broadcast), Michael Moskob (Media Broadcast). | © HDR
 

In der Gesellschafterversammlung am 27. November wurde Carsten Petry als Nachfolger von Sandra Bischoff in die Geschäftsführung der Hessen Digital Radio GmbH (HDR) berufen. Zusammen mit Michael Moskob führt er künftig das gemeinsame Unternehmen der Media Broadcast GmbH und der Medienanstalt Hessen, das die DAB+-Übertragungskapazitäten für private Hörfunkprogramme in Hessen bereitstellt.

Engagement für Medienkompetenz bundesweit

v.l.n.r.: Sarah Gumz (Leiterin Referat Medienbildung und Medienwirtschaft), Carsten Petry (Referent Medienbildung), Annika Schulz (Projektkoordinatorin Medienwirtschaft und Nachwuchsförderung). | © Medienanstalt Hessen
 

Im Rahmen ihrer bundesweiten Aktivitäten im Bereich der Medienbildung arbeitet die Medienanstalt Hessen eng mit Institutionen aus Bildung und Prävention wie Internet-ABC e.V., JUUUPORT e.V. und Stiftung Zuhören zusammen. Die aktuellen Verände­rungen im Vorstand der Organisationen stehen für neue Akzente in der gemeinsamen Arbeit.

Mit Sarah Gumz als neuer zweiten Vorsitzenden stärkt der Internet-ABC e.V. seinen Vorstand. Der Verein, den die Medienanstalt Hessen mitgegründet hat, bietet kind­gerechte, qualitätsgeprüfte Informations- und Lern­angebote zur Förderung der Medienkompetenz von Kindern an und unterstützt Eltern sowie Lehrkräfte bei der Medienerziehung.

JUUUPORT e.V. unterstützt junge Menschen bei Problemen im digitalen Raum, etwa bei Cybermobbing, Hate Speech oder Datenschutzfragen, und setzt dabei auf ein bewährt­es Peer-to-Peer-Beratungsangebot. Annika Schulz wurde als zweite Vorsitzende in den Vorstand des Vereins gewählt, in dem auch die Medienanstalt Hessen selbst Mitglied ist.

Die Stiftung Zuhören begrüßt Carsten Petry als neues Vorstandsmitglied. Die Medienanstalt Hessen ist Gründungsmitglied der führenden Bildungsinitiative zur Förderung von Zuhörkompetenz im deutschsprachigen Raum, die Konzepte und medienpraktische Projekte für pädagogische Fachkräfte sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren bereitstellt.

© Medienanstalt Hessen
 

Insgesamt 18.000 Euro Preisgelder zu gewinnen

Die Medienanstalt Hessen sucht mit dem MediaSurfer – MedienKompetenzPreis Hessen die besten Medienprojekte von und mit Kindern und Jugendlichen im Alter von 3 bis 18 Jahren. Bis zum Ende des Jahres können Schulen, Kitas und Freizeit­einrichtungen aus Hessen noch ihre medienpädagogischen Projekte einreichen.
Weitere Informationen zum MediaSurfer finden Sie in der neuen Folge des Podcasts „Bildung braucht Medien – Medien brauchen Bildung“ sowie unter www.medienanstalt-hessen.de/mediasurfer.

Medienbildung

Vier Podiumsteilnehmer und ein Moderator sitzen auf der Bühne und diskutieren über die Beteiligung von Grundschülern. Auf einem Bildschirm hinter ihnen werden das Thema der Veranstaltung und die Namen der Diskussionsteilnehmer angezeigt. Das Publikum schaut zu, und an den Seiten sind Banner mit Sponsorenlogos zu sehen.
Auf dem Podium v.l.n.r.: Miriam Zeleke (Hessisches Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales), Felix Schneider (Moderator), Jasmin Kraft (Beratungsstelle Jugend und Medien Hessen), Prof. Dr. Birgit Hüpping (Pädagogische Hochschule Ludwigsburg) | © Renato Ribeiro Alves
 

Partizipation in der Grundschule fördern

Kinder sollen in der Schule nicht nur zuhören. Partizipation ermöglicht es Schülerinnen und Schülern, aktiv ihre Ideen einzubringen, Entscheidungen mitzugestalten und Verantwortung in ihrem schulischen Umfeld zu übernehmen. In diesem Kontext fand am 24. November die Fachtagung „Mitreden, mitgestalten, mitentscheiden – Partizipation von Grundschulkindern“ in der Evangelischen Akademie in Frankfurt am Main statt. Ein umfassender Veranstaltungsrückblick stellt die Vorträge und Materialien zur Verfügung, die Schulen und pädagogischen Fachkräften wertvolle Impulse für die Einbindung partizipativer Ansätze im schulischen Alltag bieten.

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Carsten Petry, Referent Medienbildung, am Stand der Medienanstalt Hessen | © Medien­anstalt Hessen
 

Gemeinsam digitale Teilhabe von älteren Menschen stärken

Am 8. Dezember fand der Di@-Lotsen-Tag 2025 im Schloss Biebrich in Wiesbaden statt und bot den rund 60 hessischen Di@-Lotsen-Stützpunkten Raum für Austausch und Vernetzung. Die Medienanstalt Hessen informierte auf dem „Markt der Möglich­keiten“ über ihre medienpädagogischen Angebote für ältere Menschen. Das Projekt „Digital im Alter – Di@-Lotsen“ ist ein niedrigschwelliges, wohnortnahes Unter­stützungs­angebot, das älteren und weniger mobilen Menschen den Weg in die digitale Welt erleichtert.

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Zwei kleine Kinder mit lockigem Haar sitzen auf dem Boden und benutzen jeweils ein digitales Gerät. Ein Kind hält ein Smartphone in der Hand, während das andere ein Tablet benutzt. Beide sind auf ihre Bildschirme konzentriert und sitzen nebeneinander neben einem Bett.
© FotoHelin | shutterstock.com
 

Einfach digital! Fortbildungen zur Medien­bildung für die Kita

Am 29. Januar 2026 startet die Medienanstalt Hessen mit der neuen Reihe „Einfach digital! Fortbildungen zur Medienbildung für die Kita“. Die 180-minütigen Online-Fortbildungen verbinden vielfältige Medienthemen mit den Bildungs- und Erziehungs­zielen in Hessen und geben praxisnahe Impulse für die medienpädagogische Arbeit in der Kita. Sie vermitteln anschaulich, wie digitale Medien sinnvoll, kreativ und alltagsnah eingesetzt werden können – praxisorientiert und direkt umsetzbar mit den Materialien der Website www.rananmausundtablet.de. Die kostenfreien Fort­bildungen richten sich an alle hessischen pädagogischen Fachkräfte aus Kindertages­stätten. Die Anmeldung zu den Fortbildungen ist ab sofort auf der Website der Medienanstalt Hessen möglich.

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Pünktlich vor den Weihnachtsferien hat FLIMMO wieder ein Special mit den schönsten Filmen und Serien für Kinder und die ganze Familie zusammengestellt. Von Klassikern bis zu Streaming-Neuheiten ist hier für alle etwas dabei. Außerdem gibt es kreative YouTube-Tipps zum Basteln, Singen oder Backen sowie viele Anregungen, wie Familien mit und ohne Medien gut durch die Feiertage kommen. 

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Medienbildungszentren

Lila Plakat mit der Aufschrift "JETZT" mit fetter gelber und weißer Schrift, umgeben von dynamischen gelben und roten Linien. Die Daten "15-21 Dez" erscheinen an der Seite. Text darunter: "Der Kürzeste Tag - Der Kurzfilmtag, www.kurzfilmtag.com".
© kurzfilmtag.com
 

Kurz, kurz, hurra!

Am 21. Dezember, dem kürzesten Tag des Jahres, präsentieren die Medienbildungs­zentren Nord und Süd einen ganzen Tag lang Kurzfilme aus Projekten mit Kitas, Schulen, Hochschulen und Freizeiteinrichtungen sowie aus hessischen Filmfestivals. Zu sehen sind Musikvideos, Lovestories, Dokumentationen, Trickfilme und Krimis. Die Filme können im Livestream oder im Kabelnetz über die Sender der Medienbildungszentren verfolgt werden. Einige Filme sind auch in der Mediathek Hessen auffindbar.

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Eine Frau sitzt an einem Schreibtisch mit Buntstiften, Aquarellfarben, Kugelschreibern und Büromaterialien und blickt in die Kamera. Kunst- und Büromaterialien bedecken den Arbeitsbereich um sie herum.
© Medienanstalt Hessen

Ergebnis: Ein Praktikum mit fantasievollen Geschichten und bunten Figuren
Schülerinnen und Schüler sowie Studierende können im Medienbildungs­zentrum Nord freiwillige Praktika oder ihr Pflichtpraktikum machen. So wie beispielsweise Elisabeth Frank. Sie absolvierte dort von Septem­ber bis November erfolgreich ihr Pflicht­praktikum zur Medien­gestalterin. Informationen zu den Praktika sind im Praktikumsportal der Medienanstalt Hessen abrufbar.

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© Medienanstalt Hessen

Gutes Aufwachsen mit Medien
Das Medienbildungszentrum Süd wurde als Teil des Lokalen Netzwerkes der Bundesinitiative „Gutes Aufwachsen mit Medien“ ausgezeichnet. Durch sein langjähriges Engagement im Netz­werk MedienKompetenz in Stadt und Kreis Offenbach am Main unterstützt es die Initiative dabei, medienpädagogische Angebote zu bündeln und nachhaltige Strukturen für ein sicheres und selbst­bestimmtes Aufwachsen in der digitalen Welt zu etablieren.

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Medienwirtschaft

© Sven Neidig
 

34 private Radiosender mit dem RADIOSIEGEL 2025 ausgezeichnet

Am 5. Dezember fand der 9. RadioNetzwerkTag in der Evangelischen Akademie in Frankfurt am Main statt. Nachwuchsjournalistinnen und -journalisten nutzten praxisnahe Workshops, um sich mit erfahrenen Radioprofis über aktuelle Trends, Weiter­bildungs­angebote und Perspektiven für die Zukunft auszutauschen. Höhepunkt der etablierten Veranstaltung war die Verleihung des RADIOSIEGELs: 34 private Radiostationen erhielten die Auszeichnung für ihre herausragende, multimedial orientierte Ausbildung, darunter auch der hessische Sender „Radio BOB!“.

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Die Versammlung im Porträt

Dorothee Graefe-Hessler, Vorsitzende des Programmausschusses: „Mit Verantwortung und Weitblick arbeiten wir dafür, dass Programme und Inhalte der Medienanstalt Hessen relevant, vielfältig und zukunftsorientiert gestaltet werden.“

Seit ihrer Entsendung durch den Landesmusikrat Hessen e.V. im Jahr 2015 gehört Dorothee Graefe-Hessler der Versammlung der Medienanstalt Hessen an und ist seit 2025 Vorsitzende des Programmausschusses. Sie verfügt über Staatsexamina in Schulmusik, Germanistik und Chorleitung und war 35 Jahre als Oberstudienrätin an hessischen Gymnasien tätig. 16 Jahre lang fungierte Graefe-Hessler als Beauftragte des Hessischen Kultusministeriums für die Konzeption und Leitung der hessischen Response-Projekte. Bis 2020 war sie Präsidentin des Bundesverbands Musikunterricht (BMU) Hessen. Seit 2021 steht sie dem Landesmusik­rat Hessen vor und engagiert sich weiterhin für die musikalische Bildung im Land.

Der Programmausschuss ist als Gremium für Rundfunkprogramme, Telemedien- und Plattforminhalte einer der drei vorbereitenden Ausschüsse der Versammlung der Medienanstalt Hessen. Zu den Tätigkeitschwerpunkten zählen neben der Empfehlung über Zulassungs- und Zuweisungsentscheidungen für private Rundfunkangebote in Hessen auch die Auseinandersetzung mit den Medienbildungsangeboten der hessischen Landesmedienanstalt.

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