Sprung ins kalte Wasser

Taucher bergen ein Fahrrad aus der Lahn© lahntaucher.de

TV-Team der Universität Gießen begleitet Lahntaucher bei ihrer Arbeit

Von Helena Helm, Nora Lauterbach und Miriam Winter

Fahrräder, Computer oder sogar Waffen - all das bergen die Lahntaucher auf ihren Touren aus der Lahn. Spannend und bildstark dachten wir uns, als wir im Wintersemester auf der Suche nach einem Thema für unseren Fernsehbeitrag waren. Durch einen Kontakt wurden wir auf die Gruppe aufmerksam und kamen auf die Idee, die Lahntaucher in Marburg bei einem ihrer Einsätze für die Sendung „HessenZeit“ zu begleiten. Das TV-Format wird im Rahmen der Übung „Fernsehwerkstatt“ von Studierenden an der Justus-Liebig-Universität Gießen in Kooperation mit dem Medienprojektzentrum Offener Kanal Gießen (MOK) produziert und greift spannende Geschichten aus der Region auf. 

So wie die Lahntaucher aus Marburg, die sich seit drei Jahren für den Gewässerschutz einsetzen und Müll aus lokalen Flüssen bergen. Der Dreh gestaltete sich jedoch schwieriger als erwartet: Im Winter ist die Strömung so stark, dass wir sie nicht bei einem ihrer Tauchgänge filmen konnten, sondern aufs Schwimmbad ausweichen mussten. Dort trainieren sie für ihre Einsätze, die nicht ungefährlich sind. 

Bevor es jedoch losgehen konnte, mussten wir erst einmal die Theorie lernen. Im MOK Gießen haben wir eine ausführliche Einführung in Kamera-, Ton- und Schnitt-Technik bekommen. Natürlich durften wir die Theorie auch sofort in die Praxis umsetzen. Bereits im MOK haben wir erste kurze Filme gedreht und analysiert. So konnten unsere späteren Drehtermine reibungslos ablaufen. Auch das Erlernen von Interviewtechniken half uns, den Lahntauchern spannende Informationen und Anekdoten für unsere O-Töne zu entlocken. 

Nachdem wir alle Aufnahmen gesichtet hatten, ging es zurück zum MOK in den Schnitt. Hier erwachte unser Beitrag dann zum Leben. Unser ganzes Material auf unter vier Minuten zu kürzen und sinnig zusammenzuschneiden, stellte uns zeitweise vor eine Herausforderung. Und auch, wenn uns die Technik bei der Aufnahme des Sprechertextes teilweise einen Strich durch die Rechnung machen wollte, bewältigten wir dieses Problem mit ein klein wenig Hilfe und konnten unseren Beitrag noch durch einen schönen Begleittext ergänzen. 

Besonders interessant fanden wir das im Rahmen der Übung angebotene Moderationstraining. Hier lernten wir das Texten von Anmoderationen, das sichere Auftreten vor der Kamera und das Arbeiten mit dem Teleprompter. Trotz der Vorbereitung waren wir nicht vor Versprechern gefeit und der ein oder andere Texthänger sorgte für lautes Lachen. 

Für uns war die „Fernsehwerkstatt“ ein großartiger Raum, um die Erstellung von visuellen Beiträgen zu erlernen, uns mit Technik- und Schnittprogrammen vertraut zu machen und mit ihnen zu experimentieren. Der entspannte Rahmen und das geduldige Beantworten unserer unzähligen Technikfragen entlässt uns mit neuem Wissen und schönen Erinnerungen in die Zukunft und zeigte uns ganz neue Möglichkeiten für potenzielle Berufsmöglichkeiten auf.  

Zur Fernsehwerkstatt
Seit über 20 Jahren wird die Übung „Fernsehwerkstatt“ im Wintersemester an der Justus-Liebig-Universität Gießen in der Fachjournalistik Geschichte angeboten. Immer in Kooperation mit dem MOK Gießen und dem Ziel, das Magazin-Format „HessenZeit“ zu produzieren. Die Studierenden erstellen dabei ihre Beiträge von der redaktionellen Planung über die Recherche und Dreh bis hin zu Schnitt, Moderation und Aufzeichnung der Sendung selbst. Sie lernen den Umgang mit diesem Medium, erhalten Einführungen in die Technik und erfahren Arbeitsabläufe in der Praxis. Ziel ist die Produktion und Reflexion eigener erster Fernsehbeiträge. Rund 500 Studierende haben in den vergangenen Jahren das Seminar absolviert, zahlreiche von ihnen haben den Weg in TV-Redaktionen beispielsweise beim Hessischen Rundfunk, der ARD, aber auch Privatsendern wie RTL oder Sat.1 gefunden und berichten von Hessen bis nach Washington D.C.

 

Über die Medienanstalt Hessen
Die Medienanstalt Hessen mit Sitz in Kassel kümmert sich um die privaten Medien in Hessen und um alle Menschen, die Medien nutzen. Zu den Aufgaben der Medienanstalt Hessen gehören die Lizenzierung von Radio- und Fernsehveranstaltern, die Aufsicht über Rundfunk, Telemedien, Medienplattformen und Benutzeroberflächen sowie die Förderung der Medienbildung. Durch eine Vielzahl von medienpraktischen Projekten fördert die Medienanstalt Hessen die Medienkompetenz insbesondere von Kindern, Jugendlichen wie auch Eltern, Erziehenden und pädagogischen Fachkräften. Außerdem unterstützt die Medienanstalt Hessen Nichtkommerzielle Lokalradios, entwickelt die Kommunikationsinfrastruktur weiter und setzt sich aktiv für den Medienstandort Hessen ein. Die vier Medienprojektzentren in Kassel, Gießen, Fulda und Rhein-Main werden von der Medienanstalt betrieben und fungieren als Bürgerfernsehstationen und Plattformen der praktischen Medienbildung.