Medien in der Schule

University students talking in circle© Robert Daly/KOTO | Adobe Stock

Die medienpädagogische Projektarbeit bildet eine wertvolle Ergänzung zum Unterricht in seiner üblichen Form. Die beiden Medienbildungszentren Nord und Süd zeigen, wie das kreative Potential in der Schule sinnvoll genutzt werden kann.

Der Projekttag „Medienkompetenz“ richtet sich primär an Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst (LiV) und wird in Kooperation mit den Studienseminaren in Hessen durchgeführt. Um künftige Medienprojekte mit einer Schulklasse vorbereiten, eigenständig durchführen und aktiv begleiten zu können, werden die angehenden Lehrerinnen und Lehrer von einem erfahrenen medienpädagogischen Team in einer maximal fünfstündigen Fortbildung geschult. Je nach Fachbereich können unterschiedliche Themen exemplarisch bearbeitet können. Für die Fächer Ethik/Politik und Wirtschaft/Geschichte bietet sich die Auseinandersetzung mit den Schwerpunkten Demokratie oder Desinformation an, für die MINT-Fächer können Erklärvideos erstellt werden und bei Sprachen sind Literaturverfilmungen oder moderne Gedichtinterpretationen möglich. 

Der Ablauf der Fortbildung simuliert die Unterrichtssituation in einem Projekt mit Schülerinnen und Schülern. Auf diese Weise erhalten die LiV neben dem Erwerb von Technikkompetenz und einer Einführung in die Ziele und Einsatzmöglichkeiten bspw. filmischer Arbeit im Unterricht, ein Modell an die Hand, wie die konkrete Umsetzung eines solchen Projekts gestaltet werden kann. Die Besonderheit beim Einsatz des Mediums Video im naturwissenschaftlichen Unterricht besteht unter anderem darin, dass hier mitunter sehr abstrakte Vorgänge und Zusammenhänge im wahrsten Wortsinn anschaulich gemacht werden müssen. Wo der Text erklärt/beschreibt, zeigt der Film den Gegenstand des Interesses im bewegten Bild. Bei der Umsetzung steht zunächst das Erlernen der Technik im Vordergrund. Ein zweiter wichtiger Punkt ist die Entwicklung einer Vorstellung von der Zeit, die für die verschiedenen Phasen, die die Produktion durchläuft, benötigt wird. Durch die eigenen medienpraktischen Erfahrungen sollen die Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst eigene Projektideen entwickeln und zu einer Einschätzung gelangen, welche Schwierigkeitsgrade ihre Ideen abdecken, das heißt, mit welcher Altersgruppe sie zu verwirklichen sind. In der Reflexionsphase besteht Gelegenheit zur Diskussion der Einsatzmöglichkeiten des Gelernten im eigenen Unterricht. 

Zum Hintergrund
Die hessische Lehrkräftebildung gliedert sich in die zweiphasige Ausbildung und daran anschließend in die Lehrkräftefortbildung sowie -weiterbildung. Die erste Ausbildungs-Phase umfasst das Lehramtsstudium an einer Universität. Die zweite Phase stellt der pädagogische Vorbereitungsdienst an Studienseminaren für die verschiedenen Lehrämter dar. Unter Berücksichtigung der Gegebenheiten an der Schule sowie der Qualifikationen der Teilnehmenden werden in erster Linie für die Phase 2 der Lehrkräfteausbildung sowie die Fort- und Weiterbildung praktische, medienpädagogische Impulse gegeben. Die Auswahl von Schwerpunkten und konkreten Inhalten für Projekte erfolgt stets im Hinblick auf die Lehrpläne im Bereich Grund-, Haupt-, Real- und Förderschule (GHRF), Gymnasien und Berufsschulen.

Mehr Informationen unter https://www.medienanstalt-hessen.de/medien-in-der-schule
 

Über die Medienanstalt Hessen

Die Medienanstalt Hessen ist die zentrale landesweite Aufsichtsbehörde für die Regulierung von privatem Rundfunk und Telemedien. Ihr Kernauftrag ist es, Medienvielfalt zu sichern, Meinungsfreiheit zu schützen und mediale Teilhabe zu ermöglichen. Sie lizenziert private Radio- und Fernsehprogramme und übt die Aufsicht über Rundfunk, Telemedien, Medienplattformen und Benutzeroberflächen aus. Zudem ist sie zuständig für den Schutz der Jugend und der Menschenwürde und engagiert sich im Kampf gegen Hass, Hetze und Desinformation. Außerdem widmet sich die Medienanstalt der Vermittlung von Medienbildung sowie der Förderung von Medienkompetenz in allen Altersgruppen und betreibt hierzu Medienbildungszentren an den Standorten Kassel und Offenbach. Sie unterstützt nichtkommerzielle Lokalradios und setzt sich aktiv für den Medienstandort Hessen ein.