Junge Nutzerinnen und Nutzer von Social Media bewegen sich täglich in digitalen Räumen, in denen Likes, Follower und Reichweite eine große Rolle spielen – ebenso wie gezielte Desinformation, manipulative Inhalte und kommerzielle Interessen. Zwischen Vertrauen und Täuschung, Orientierung und Überforderung stellt sich zunehmend die Frage: Should I stay or should I go? – Welche Plattformen kann und will ich eigentlich noch nutzen? Der diesjährige Fachtag des Arbeitskreises Medien Rhein-Main am 16. Juni im Frankfurter Museum für Kommunikation hat diese Fragen aufgegriffen. Es ging darum, digitale Räume kritisch zu analysieren und demokratische Kompetenzen zu stärken. Für demokratische Prozesse ist Vertrauen entscheidend. Im Vortrag von Prof. Dr. Frank Schwab und PD Dr. habil. Astrid Carolus vom Institut für Mensch-Computer-Medien der Universität Würzburg wurde das Thema aus medienpsychologischer Perspektive beleuchtet. Im zweiten Vortrag stellte Anne-Monika Avenarius die Gefährdung der Demokratiefähigkeit als Arbeitsbereich der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) vor.
Die Medienanstalt Hessen war mit ihrem Medienbildungszentrum Süd auf dem Fachtag vertreten und informierte an einem Infostand über die Angebote aus dem Bereich Medienbildung. Vorgestellt wurde insbesondere das hessenweite Portfolio der Medienbildungszentren Nord und Süd. Darüber hinaus stand das Projekt „KörperBilder“ des Medienbildungszentrums Süd in einem speziellen Workshop für die teilnehmenden Multiplikatorinnen und Multiplikatoren im Fokus. Bei „KörperBilder“ geht es um Medien, Selbstwahrnehmung und Identität. Jugendliche sollen sich kreativ und künstlerisch mit den Themen und deren Bedeutung, die sie für sie haben, auseinandersetzen. Bilder, die die Teilnehmenden bei ihrer Mediennutzung gefunden haben und bedeutsam fanden, werden anonym eingebracht. Daraus entstehen Collagen, die in Stop Motion animiert werden.
Der Fachtag des Arbeitskreises Medien Rhein-Main fand im Rahmen der evangelischen Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung statt und wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.